Die richtige Instrumentenwahl

Trompete | Flügelhorn | Tenorhorn | Baritonhorn | Horn | Tuba | Posaune | Saxophon | Klarinette | Querflöte | Schlagzeug


 
 
Die Trompete

Die Trompete ist ein Blechblasinstrument, dessen Klang durch die Schwingungen der Lippen des Spielers am Mundstück erzeugt wird. Durch das Betätigen der Ventile wird der Luftstrom durch zusätzliche Rohre geleitet, dabei muss der Luftstrom einen längeren Weg zurücklegen und der Ton wird dadurch tiefer. Ihr scharfer und heller Klang hebt sich deutlich hervor und wird oftmals melodieführend durch die Flügelhörner unterstützt. Die Trompete ist genau genommen der Oberbegriff für Instrumente wie Helikon, Kornett, Piston, Bombordon, Euphonium, Tenorhorn… etc. Man sagt, dass die Trompete der Urvater all dieser Instrumente ist. Trompeten aus großen Schneckenhäusern dienen noch heute in zahlreichen Kulturen als rituelle Instrumente. Die Trompete wie man sie heute kennt, entstand erst im 19. Jahrhundert. Trompeten aus Silber und Bronze gab es schon in altägyptischer Zeit und ähnelten der Form einer Fanfare (ein gerades konisches Rohr das in einem Schallbecher mündet). Im Musikverein wird die Trompete neben Soloaufgaben vor allem in signalartigen Passagen und zur Akzentsetzung verwendet.

 
 
Das Flügelhorn

Ein scheinbarer Verwandter der Trompete ist das Flügelhorn. Man ordnet es aber einer anderen Instrumentengruppe zu, der Familie der Bügelhörner, welche um 1825 regelrecht aus alten Signal- und Klappenhörner entwickelt wurden. Das Flügelhorn, nicht ganz Trompete, nicht ganz Waldhorn, hat einen wärmeren, weicheren Klang als die Trompete. Dieses kommt durch die weitere und konische Bauart. Wie die Trompete auch, gibt es das Flügelhorn mit Perinet- (Pump) oder Drehventile. Im Militär, wie auch im Blasorchester, ist das Flügelhorn fast ausschließlich mit Melodieaufgaben betraut. Man nennt es auch die Geige des Blasorchesters. Charakteristisch für das deutsche Blasorchester ist der wohltuende Kontrast zwischen den Flügelhörner (weicher Klang) und den Trompeten (scharfer Klang)

 
 
Das Tenorhorn

Das Tenorhorn, auch „Bassflügelhorn“, „Infanterie-Cello“, oder „Euphonium“ genannt, gehört zu den Bügelhörnern und hat seinen Ursprung in der Trompete bzw. dem Flügelhorn. Ursprünglich wurde es auch in Trompetenform gebaut, heute ist jedoch nur noch die ovale Form (mit Zylinderventilen) oder die Tuba-Form (mit Zylinder- oder Perinet-Ventilen) gebräuchlich. Das Rohrwerk ist konisch, d.h. es erweitert sich vom Mundstück bis zu dem schräg nach oben gerichteten Schallbecher, die gesamte Länge des Rohres beträgt ca. 2,70 m. Das Tenorhorn gehört zu den tiefen Blechblasinstrumenten. Es hat einen weichen vollen Ton und den gleichen Tonumfang wie ein Flügelhorn, klingt jedoch eine Oktave tiefer. Es ist sehr beweglich und daher ebenso wie das Flügelhorn besonders gut geeignet für schwierige Läufe und Melodiepassagen. Das Tenorhorn wird in einem Musikverein sehr vielseitig eingesetzt. Sein Spektrum reicht von der Melodie über eigenständige Solo-Passagen bis hin zu harmonischen, d.h. melodiebegleitenden Aufgaben. Meist wird die erste Tenorhornstimme der Melodie zugeordnet, die zweite bereits der Harmonie. Die Tenorstimme wird im Violinschlüssel notiert, der Grundton des Tenorhorns ist „B“.

 
 
Das Baritonhorn

Das Baritonhorn (kurz Bariton) ist weitgehend identisch mit dem Tenorhorn, wird aber für die Harmonie eingesetzt. Im Gegensatz zum Tenorhorn wird die Baritonstimme jedoch nicht im Violin- sondern im Bass-Schlüssel notiert. Das Bariton (Baryton, Baritonhorn) ist ein Blechblasinstrument mit vier oder drei Ventilen. Grundstimmung des Baritons ist ebenfalls Kontra-B. Um die etwas tiefere Lage gegenüber den Tenorhörnern klanglich besser zur Geltung zu bringen, sollten für die Baritonstimme möglichst weit mensurierte Instrumente geblasen werden (größerer Bohrung).

 
 
Das Horn

Das Waldhorn oder einfach Horn, auch Corno genannt, ist ein Blechblasinstrument mit enger konischer Mensur, das im Orchester seit dem 18. Jahrhundert einen festen Platz hat. Ein Horn ist grundlegend eine etwa kreisrund gewundene Röhre mit tangential herausragendem Mundrohr (zur Aufnahme des Mundstücks) und Schallbecher, die bei Verwendung von Ventilen während des Musizierens in ihrer Länge verändert werden kann. Das Horn begründet eine eigene Instrumenten-Familie der Blechblasinstrumente mit Trichtermundstück, und damit eine eigene Klangfamilie. Entsprechend nimmt es, neben seiner tragenden Einzelrolle in klassisch-romantischen Orchestersätzen, eine Hybridstellung zwischen der Gruppe der Holzbläser und der Blechbläser ein: Wegen seines runden (insofern zunehmend sinustonartigeren) Klangcharakters in höheren Lagen ist es als berechenbarer, gerne ergänzend-füllender, akustischer Faktor im komplexen spektralen Geschehen der Holzgruppe beliebt. Schmetternd kann es sich in seinen tieferen Lagen dem Blech anschließen. Aus diesen Gründen stehen die Hörner-Systeme in Partituren traditionell stets direkt unter dem Holz und über dem Blech.

 
 
Die Tuba

Die Tuba (lat. ‚Rohr‘ ‚Röhre‘), ist das tiefste aller gängigen Blechblasinstrumente. Sie besitzt drei bis sechs Ventile und zählt infolge ihrer weiten Mensur und der entsprechend stark konisch verlaufenden Bohrung zur Familie der Bügelhörner. Das Hauptmerkmal der Tuba ist die starke Erweiterung der Bohrung (weite Mensur) in einem Verhältnis von bis zu 1:20 vom Mundstück bis zum Schallstück des Instrumentes. Im Sitzen ruht die Tuba auf den Oberschenkeln des Bläsers, bei kleineren Tubisten mit besonders großen Instrumenten auch auf dem Stuhl selbst. Zum Spiel im Stand ist ein spezieller Ständer, ein Schultergurt oder ein Tubagürtel erforderlich. Der Trichter weist in der Regel nach oben und meist leicht nach links bei Ausführung mit Drehventilen, bzw. nach rechts bei Ausführung mit Périnet-Ventilen (vom Spieler aus gesehen). Die hohe oder die tiefe Tuba ist das Fundament jeder größeren Bläserbesetzung. Ihr voller, kräftiger Ton kann äußerst schmiegsam, mild und waldhornartig sein. Die Notierung liegt wegen der leichteren Lesbarkeit eine Oktave höher als der Klang.

 
 
Die Posaune

Die Zugposaune ist ein Blechblasinstrument aus Messing. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Zug und dem Schallstück. Beide Teile werden ineinandergeschoben. Der Zug ist zylindrisch und das Schallstück erweitert sich zur „Stürze“ konisch. Die Gesamtrohrlänge der Posaune beträgt 271 cm, das Mundstück ist kesselförmig. Der Grundton ist – bei geschlossenem Zug – angeblasen „B“. Durch das Herausziehen des Zuges kann die Tonhöhe in 7 Stufen erniedrigt werden. Der Vorteil des Zuges gegenüber Ventilen besteht einerseits in seiner Tonschönheit und andererseits in der stufenlosen Regulierbarkeit der Tonhöhe (Glissando-Effekt). Zur geschichtlichen Entwicklung der Posaune kann festgestellt werden, dass die technische Entwicklung des Instruments bereits seit dem 16. Jahrhundert abgeschlossen ist. Die Posaune wird in Musikvereinen je nach Musikart von der Melodieführung bis hin zu Rhythmusaufgaben verwandt.

 
 
Das Saxophon

Der belgische Instrumentenbauer Adolphe Sax entwickelte 1840 das Saxophon. Dieses ist eigentlich ein Blasinstrument aus Metall (Messing), dennoch gehört es zu den Holzblasinstrumenten. Grund dafür ist das für die Tonerzeugung wichtige Blättchen aus Holz am Mundstück. Die Anblastechnik ist der der Klarinette ähnlich, man braucht allerdings weniger Ansatz, es ist also leichter zu spielen. Der Korpus des Saxophons entspricht einer parabolischen Röhre. An der Rohroberseite befinden sich 20 Tonlöcher, die durch Klappen abgedeckt sind. Durch diese Klappen werden die Löcher einzeln, oder paarweise verschlossen, so dass man mit drei Finger jeder Hand die vielen Löcher problemlos öffnen und schließen kann. Die Überblaslöcher erlauben es Töne zu spielen, die jeweils eine Oktave über oder unter der Normallage erklingen. In der Mittellage ist der Ton des Saxophons besonders prägnant. Das Instrument hat einen warmen, samtigen Ton. In hohen Lagen wird dieser durchdringend, in tiefen schnarchend und manchmal sogar blechern, metallisch.

 
 
Die Klarinette

Vermutlich hat Johann Christoph Denner aus dem Chalumeau die Klarinette um 1700 entwickelt. Im Gegensatz zum Saxophon wird grundsätzlich Holz zur Herstellung des Instruments verwendet. Das Holzblasinstrument gehört zu den Luftklingern. Der Ton wird durch ein einfaches Rohrblatt erzeugt, welches durch die Luftsäulen in einem Rohr in Schwingung versetzt wird. Die Klarinette besteht aus fünf Teilen. In den mittleren zwei befindet sich das Klappensystem. Die Klappenzahl wurde im Laufe der Jahre von zwei auf 13 erhöht. 1839 wurde die Klarinette mit dem von Boehm für die Flöte erfunden Klappenmechanismus versehen. In Deutschland setzte sich jedoch nach 1900 das System von Oskar Oehler durch. Das sogenannte "Deutsche System". Das Instrument wird ausschließlich als Melodie-Instrument eingesetzt, da sie sich aufgrund Ihrer Tonlage nicht so sehr für die Harmonie eignet. Zudem können Klarinetten sehr schnell gespielt werden, da mit allen Fingern gegriffen wird. Sie sorgt mit allerlei Trillern, Lauten und Verzierungen für die Brillanz und Farbe im Blasorchester.

 
 
Die Querflöte

Die Querflöte ist ein Holzblasinstrument mit einer, im Unterschied zur Längsflöte, seitlich am Rohr angebrachten Anblaskante. Sie ist ein bedeutendes Solo- und Orchesterinstrument. Die erste Goldflöte erschien 1869, gebaut von Louis Lot. Neben Silber und Gold sind heute für den Flötenbau folgende Materialien gebräuchlich: vergoldetes Silber, Weißgold, Neusilber (Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel), Platin, Palladium, Nickel, Titan, Carbon, Messing, Edelstahl und Holz, vor allem das sehr harte und pilzfeste afrikanische Grenadill (Dalbergia melanoxylon), aber auch das seltene Cocusholz (Brya ebenus) sowie Cocobolo (Dalbergia retusa). Obwohl sie heutzutage meistens aus Metall hergestellt wird, zählt die Querflöte nicht zu den Blech-, sondern zu den Holzblasinstrumenten. Zum einen wird die Schwingung nicht wie bei Blechblasinstrumenten durch die Lippen des Spielers, sondern durch Blasen über eine Kante erzeugt (Anblaskante); andererseits wurden Flöten ursprünglich ausschließlich aus Holz gebaut.

 
 
Das Schlagzeug

Das Schlagzeug mit seiner instrumentalen und spieltechnischen Vielfalt ist im Bereich des Blasorchesters zu einem festen Bestandteil geworden. Das heute gebräuchliche Schlagzeug (Drum-Set) besteht aus der großen Basstrommel (Bigdrum) der kleinen Trommel (Snaredrum) der Standtrommel (Standtomtom) und 1 - 2 Hängetrommeln (Hangtoms). Dazu kommen div. Becken und die Beckenmaschine (Hi-Hat). Zum Marschieren werden mehrere Spieler benötigt: Je einer für die kleine Trommel, die große Basstrommel und die Marschbecken. Zur Familie des Schlagzeugs gehören außerdem noch diverse Percussions- Instrumente, wie z. B. das Tambourin, die Klanghölzer (Claves) und die Kuhglocke (Cowbells). Einige grösser besetzte Brassbands lassen auch diese letztgenannten Klanginstrumente mitmarschieren.